Sonntag, 23. September 2007

Basilikumzikaden nachgeholt

Am Samstag habe ich versprochen, von dem lustigen Völkchen zu erzählen, das mein Basilikum bewohnt. Hinter dem Haus, wo die Sonne erst abends hinkommt, habe ich auf einer dreistufigen Treppe, wie ihr sie bestimmt aus dem Gartencenter kennt, drei Blumenkisten und darin meine Küchenkräuter. Ausser Rosmarin und Salbei, die stehen im Garten, vorne in der Sonne.

Am Morgen sitzen die Zikaden auf den Blättern und fressen wohl auch, denn ich sehe die Löcher. Allerdings sind diese sicher nicht alle von den Zikaden gefressen; tagsüber sind oft auch kleine Heuschrecken da. Die Zikaden gerade umgekehrt, die sind tagsüber oft nicht da und trudeln erst am Nachmittag wieder ein. Es sind insgesamt sicher ein Dutzend und ich glaube, es sind langsam immer mehr geworden. Auch sitzen sie nie anderswo als auf dem Basilikum, da gäbe es ja auch glattblättrigen Peterli, Rucola, Bohnenkraut, Thymian und eine Handvoll Veilchen. Auch vom roten Basilikum wollen sie nichts wissen; grünes Basilikum ist ihr Zuhause.

Gegen Abend sitzen sie mit der Nase gegen einen Stengel (ich weigere mich standhaft, Stängel zu schreiben), am liebsten unterhalb eines Blattes und seit es kälter geworden ist, sitzen sie nachts meist an den Stengeln selbst, davon gibt es leider kein Foto. Ihr werdet mit mir übereinstimmen, es sind richtige Designermodelle!

Samstag, 22. September 2007

Gree ist gestorben

Eigentlich wollte ich euch schon gestern von den Basilikumzikaden erzählen, aber da ist etwas dazwischengekommen. Von Bern kam die Nachricht, dass es mit Greta wohl doch schneller als vorerst geglaubt zu Ende geht und so habe ich mich in den nächsten Zug gesetzt, das war um 11 Uhr. Bei wunderschönem, wenn auch leicht diesigem Wetter bin ich durch eine zauberhafte Spätsommerlandschaft gefahren; der Wald trägt schon golden überhauchte Kappen, die Hecken sind von einzelnen tiefroten Büschen unterbrochen, vielleicht Hartriegel? und an den riesigen Birnbäumen bei den Bauernhäuser wusste man nicht recht, sind es die letzten Birnen oder die ersten Herbstblätter, die so goldgelb aus dem dunkelgrünen Blätterwerk aufleuchten.

Leider kam ich zu spät, aber ich konnte sie noch sehen und sie war bestimmt noch nicht so weit weg, dass sie mich nicht gesehen hätte und all das Liebe mitgenommen, was ich mitgebracht hatte.

Samstag, 15. September 2007

Heute in der NZZ


Ist es nicht eine Freude, einmal das Bild von einem redlichen Schwein in der Zeitung zu sehen? In Pratteln haben sie schon vor Jahren bei uns im Garten die Nester der Wärren ausgehoben und in den Grenzgemeinden nach Frankreich zu waren sie schon immer heimliche Gäste. Auch hier im Tessin sind sie im Herbst in den Kastanienwäldern; letztes Jahr hat im Wald zwischen Pura und Ponte Tresa eine Muttersau mit ihren Ferkeln keine 10 Meter vor Dieters Auto im Renntempo die Strasse überquert und im Winter haben wir sie auch mit dem unterdessen üni-braunen Söili wiedergesehen. Jetzt haben sie also auch das ordnungsliebende Zürich erreicht. Da hat man keine Ausrede wie aus Frankreich oder aus Italien zugewandert!

Donnerstag, 6. September 2007

Mimose im Spätsommer

Das Bild da rechts oben irritiert mich schon seit einer Weile. Allerdings, mit dem eigentlich vorgesehenen Familienfoto bin ich keinen Schritt weitergekommen. Die bisher einmalige Chance, leicht dazuzukommen, hat Markus mir vermasselt. Schwamm drüber, es dauert halt noch eine Weile.

Unterdessen kann ich euch etwas Űberraschendes zeigen, nämlich wie die Mimose jetzt aussieht:


Mit dem Bereitstellen der Blüten hat sie schon vor Wochen angefangen, Unterdessen wächst sie munter weiter und bildet an den neuen Trieben immer sofort Blütenknospen. Wir haben sie im Herbst vor einem Jahr gepflanzt und jetzt ist sie schon über mannshoch und, da wir ihr rechtzeitig den Haupttrieb gekürzt haben, schön buschig. Vor Wintereinbruch werden wir ihr einen Schneeschutz verpassen müssen, das macht aber Gott sei Dank Dieter. So ist sie den ganzen Winter in den Startlöchern und kann mit Beginn des Frühlings sofort ihre gelben Pompons ausfahren.

Dienstag, 4. September 2007

Gisela hat Geburtstag

Ich bin in Schreiblaune; könnte reihenweise Geschichten erzählen. Aber: Heute ist Giselas Geburtstag, das hat Vorrang. Leider war ich bei meinem letzten Besuch bei ihr nicht in Fotolaune, so kann ich euch weder ein aktuelles Bild vom Geburtstagskind zeigen, noch von seiner brandneu und buchstäblich unter Tränen und Wutausbrüchen neu installierten Küche, noch vom Wohnzimmer mit dem Supersofa oder der „little lady“ Orchidee im Badezimmer, die gerade wieder eine Blütenrispe schiebt. Aber eines habe ich doch gerade noch geschafft: Giselas vis-à-vis an der Forchstrasse, nicht sehr weit von downtown Zürich.

Abgesehen davon, dass ich vergangenheitsbedingt eine Schwäche für Kinderkrippen habe, ist diese doch wirklich ein Wunderexemplar. Schon das Hexenhäuschen an sich, aber erst recht der kiss-and-tschüss Parkplatz für motorisierte Eltern, die offizielle Mülltonne an der Ecke, die zum Essraum umgebaute Doppelgarage und, als non plus ultra, die Spielterrasse. Das Foto ist natürlich dritte Klasse; vom Trottoir aus fotografiert anstatt vom zweiten Stock aus Giselas Wohnung, an einem Samstag in totaler Verlassenheit anstatt am Abend beim Abgeholtwerden der Kinder und obendrein bei Züricherwetter anstatt strahlendem Sonnenschein. Man kann nicht alles haben

Gefeiert wird der bereits 27. am Samstag im Tessin