Sonntag, 18. November 2007

Mein Geburtstagsbaum

Für Weihnachtsbäume ist es noch ein bisschen früh, genau richtig ist es jedoch für meinen Geburtstagsbaum. Dass ich so etwas habe weiss ich erst, seit wir im Tessin wohnen, denn der November ist so ungefähr der einzige Monat, der uns nie im Tessin gesehen hat. Pünktlich zu meinem Geburtstag haben die Khakibäume ihre Blätter abgeworfen und lassen ihre orangeroten Kugeln leuchten. Geerntet werden die Früchte normalerweise nach dem ersten Frost, so dass die meisten Bäume kurz nach meinem Geburtstag abgeerntet sind.

Eine Ausnahme macht unser Nachbar. Sein Khakibaum steht genau vor meinem Küchenfenster. Während der letzten Tage hat er sein farbiges Laub abgeworfen und hat wunderschön ausgesehen, mein Paradegeburtstagsbaum. Am Mittwoch gegen Abend jedoch hat der Nachbar beschlossen, seine Khakis zu ernten; entweder kochen sie Konfi oder er legt sie irgendwo aus zum ausfrieren. Das ist eine weitverbreitete Art, ein paar Wochen lang immer reife, heisst ausgefrorene Khakis griffbereit zu haben; ich sehe überall auf Fenstersimsen und Gartentischen Khakis liegen. Dieser unser Nachbar ist aber ein untypischer Tessiner; ein sehr systematischer Mann. So hat er den Baum nicht einfach leergepflückt, hat auch nicht an einer Seite, zum Beispiel dort, wo er gut beikann, alles abgeerntete, nein, er hat gleichmässig am ganzen Baum die Früchte ausgedünnt und den Rest für die Vögel hängen gelassen. Das hat er schon die vergangenen Jahre gemacht. So ist sein Khakibaum gleichzeitig mein Vogelhäuschen; den ganzen Winter sehe ich die unterschiedlichsten Vögel hier fressen. Vielleicht kann ich euch im Laufe des Winters einige zeigen. Also hier ist sein Baum am 17. November 2007:


Und so können sie auch aussehen, vor dem Pflücken:


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