Montag, 28. Januar 2008
Cicoria cimata
Heute Mittag gab es den italienischsten aller Salate, Cicoria oder Catalogna cimata. Er ist nicht nur sehr pitoresk, sondern auch unglaublich fein; Knackig und saftig und, wie aller Chicorée, ein bisschen bitter (Gisela findet: viel zu bitter). Er ist auch ein Frühlingsbote; im Sommer wird er richtig bitter und im Herbst und Winter verschwindet er ganz. Das hat heute auch gut gepasst, wir haben das erste Mal draussen in der Sonne gegessen. Auf dem Foto ist noch kein Dressing drauf, weil ich nie so genau weiss, ob Dieter sich an diesem Tag auch für Salat begeistern kann. In diesem Falle bestand es nur aus Balsamico, Casolare Olivenöl, Salz und Pfeffer. Mmmm...
Sonntag, 27. Januar 2008
Schwanzmeisen
Dieser Tage ist dauernd ein Flug Schwanzmeisen an meinem Khakibaum. Schwer zu sagen, wieviele es sind, vielleicht acht. Sie fliegen zu und weg und fressen an den unterdessen ganz unansehnlichen, schlampigen Khakis; es ist wie ein Ballet. Sie sind immer im Frühjahr da, zuerst als Schwarm, später paarweise, aber dann verschwinden sie bis zum Herbst, da sehen wir sie als Familie mit zahlreichen Jungen wieder und bald sind sie dann auch schon wieder für den Winter verschwunden. Fotografieren ist leider unmöglich, beim geringsten Geräusch sind sie weg.
Montag, 21. Januar 2008
Gisela war in Berlin
Gisela war hier übers Wochenende. Sie ist eine Woche in Berlin gewesen, bei ihrer Freundin Stella, und wir haben zusammen die Fotos angeschaut, die sie gemacht hat. Da Stella zum Teil arbeiten musste, hat Gisela die Zeit für Museumsbesuche genutzt. Sie war in dem Privatmuseum, das die bewegte Geschichte Berlins erzält und natürlich war sie auf der Museumsinsel im alten und neuen Antikenmuseum und hat wunderschöne Sachen gesehen wie die berühmte Büste der Nofretete. Die Ägypter haben sie als Leihgabe für eine Ausstellung in Kairo angefordert, aber die Berliner (wenigstens die Berliner aus dem Umfeld von Stella) halten nichts davon; die sehen wir nie wieder! Natürlich nicht. Ich hoffe auch, sie geben sie nicht her, in Kairo kann sie langfristig nur vergammeln.
Oder die ägyptischen Basreliefs, die es mir schon immer angetan hatten:
Oder das blaue Tor von Ur, was ja nicht nur ein Tor ist, wie Gisela sagt, sondern eine ganze Stadteinfahrt:
Gisela war auch sehr beeindruckt vom neuen Jüdischen Museum und man ahnt es schon beim Ansehen der Bilder: Die Judenverfolgung so abstrakt und so eindringlich in Szene gesetzt, dass einem vor den Juden wieder richtiggehend Angst werden kann. Zu ihrer Verteidigung muss man sagen, sie haben auch den folgenden Text, Kommentar eines Betroffenen (einer von vielen) an einer der Wände hängen:
Allerdings werden ihn wohl die wenigsten Besucher sehen, lesen und reflektieren.
Samstag, 12. Januar 2008
"Gartenarbeit"
Von wegen heute vielleicht die ISS wieder sehen - der Himmel ist verhangen und herunter kommt was man in Bern Pflotsch nennt; Halbgefrorenes, das auf allem klebenbeibt. Dann Űbergang zu Regen, aber die bereits vielbesungene Mimose biegt sich bis auf den Boden. Ich also in die Wanderschuhe und den Kaputzenmantel. Zuerst räumen und den Pflotsch von den Pflanzen schütteln, zuletzt mit Dieters Hilfe die Mimose ans obere Terrassengeländer hochbinden (Geländesteigung etwa 45°, aber hinter der Mimose ist schon ein 10-cm-Pfahl eingerammt, der hält auch mich). Ein Ast war nicht mehr zu retten, der steht jetzt in Mü's Bodenvase im Wohnzimmer. Die restliche Mimose sieht besser aus als vorher, aber der Winter hat möglicherweise gerade erst angefangen...
Freitag, 11. Januar 2008
Die ISS als Morgenstern
Gestern Morgen haben wir etwas Lustiges gesehen: Halb acht, der Himmel grünblau und glasklar, die Sonne noch hinter dem Monte Generoso. In Richtung Süden steht ein grosser, heller Stern, könnte auch die Venus sein, bewegt sich aber unverkennbar und sogar ziemlich schnell. Durchs Fernglas sieht man sogar, dass der Stern eine längliche Ausdehnung hat, die man mit etwas Phantasie, und wir waren ja zu zweit, als Sonnensegel der ISS interpretieren konnte! Heute war leider nichts, Wolken und sogar Regen, vielleicht morgen wieder?
Freitag, 4. Januar 2008
Föhn in den Alpentälern, Schnee im Tessin
Ich komme eben vom Schneeschaufeln. Es sind zwar nur einige Zentimeter, aber klatschnass und bleischwer. Die Mimose von Schnee freizuhalten hat Dieter übernommen, die Oleander sind zusammengebunden und alles andere veträgt es. Aber die lange Treppe und der Garagenplatz haben mir vollkommen ausgereicht, und sind auch schon wieder weiss! Was jetzt voll zum Tragen kommt ist der Khakibaum aus dem Post mein Geburtstagsbaum. Heute Morgen waren schon Buchfinken, Kohlmeisen und ein Rotkelchen da. Als das Rotkelchen auf unserer Mauer, die mit Mönch-und-Nonnen Ziegeln gedeckt ist, Zwischenhalt gemacht hat, hat ihm der Schnee bis über den Bauch und an die Flügel gereicht. Die Khaki sind unterdessen mehrmals gefroren und ganz schlampig und weich.
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