Montag, 4. Februar 2008

Cheminée funktioniert!

Heute hat es ein Glas Prosecco gegeben auf unser Chminée; das funktioniert nämlich zum ersten Mal, ohne Rauchwürstchen aus uns zu machen. Seit zweieinhalb Jahren wohnen wir jetzt in diesem Haus und haben eine stattliche Reihe von Cheminée-Experten hinter uns. Jeder hat genau gewusst, was zu tun sei und war sich der Wirkung seiner Massnahmen absolut sicher. So haben wir schon mit dem Presslufthammer ein Loch vom Cheminée bis in den Keller gebohrt bekommen, es gab einen versenkten Aschenkasten mit einer Luftzuführung (abgehend von dem Loch aus dem Keller) rings um die Feuerstelle, es wurden die eigenwillig gestaltete Vorder- und Rückwand des Cheminée begradigt (wieder der Presslufthammer) eine Blechblende wurde eingesetzt, um die Höhe der Cheminéeöffnung zu reduzieren, die Blende zuerst 10, dann ca. 40 cm hoch und jetzt schräg nach hinten oben, der Kamin auf dem Dach wurde durch eine Blechkonstruktion um einen Meter erhöht, alles umsonst; sobald die Flammen kleiner wurden, hat es den Rauch zurückgedrückt ins Wohnzimmer. Zuletzt, am Freitag, ein passiver Ventilator als Kaminabschluss, eines von diesen silbrigen Dingern, die mit dem geringsten Wind drehen; man sieht sie jetzt überall und sie waren auch schon hundertmal im Gespräch. Als es wieder nicht ging hat, der Experte im Amt angeordnet, das Luftzuführungsloch im Keller zuzustopfen-! Wir waren entgeistert, aber was will man gegen Experten. Wenigstens haben wir uns bis heute geziert und Dieter hat darauf bestanden, dass unsere Vermieter, Herr (Architekt) und Frau (Hausbesitzerin) Ponti auch kommen, um sich ausräuchern zu lassen. Mit den beiden verstehen wir uns sehr gut, wenn auch nur im übertragenen Sinn; Herr Ponti spricht nämlich kein Deutsch und Dieter kein Italienisch, aber Frau Ponti (Adriana) und ich machen das wett. Im übrigen versteht Dieter schon ziemlich viel und sagt manchmal sogar schon was.

Vor dem Mittagessen haben wir uns getroffen und das Feuer angezündet. Keiner hat sich hingesetzt, da niemand geglaubt hat, dass das Experiment länger als ein paar Minuten dauern würde. Aber, siehe da, es hat nicht geraucht, es hat sogar viel schöner gebrannt als mit der vielen Luft, langsam und friedlich. Etwas überrascht und noch unsicher haben wir uns niedergelassen, denn der kritische Augenblick kommt ja erst, wenn die Flammen nicht mehr gross sind, das wussten wir schon aus leidvoller Erfahrung. Wir haben angefangen uns zu freuen, Dieter hat den Prosecco geholt und ich die Grissini und es gab eine kleine Feier, bis Herr Ponti Hunger hatte. Er hat nicht gesagt, er hätte Hunger, sondern, es sei ein Uhr.

Jetzt können wir also feuern und wenn die Cheminéesaison vorbei ist, werden die Provisorien aufgearbeitet. Adriana und ich sind schon verabredet, um nach Varese zu fahren eine Schmiedeisenplatte holen.

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